Wie in so vielen Bereichen der IT-, Kommunikations- und Unterhaltungstechnik machte der kalifornische PC-Meister Apple auch in puncto Tablet-Gestaltung den Anfang. Doch auf dem legendären iPad beziehungsweise auf dessen verschiedenen Schwestermodellen sind im Laufe der Zeit selbstverständlich etliche Konkurrenten gefolgt.
So scheint zum Beispiel das Galaxy Tab A 9.7 aus dem Hause Samsung eine überaus interessante Alternative gegenüber dem Scheibenspaß von Apple auszumachen. Was das Modell alles auf dem Kasten beziehungsweise auf der Scheibe hat, erläutern die folgenden Zeilen.
1. Design und Verarbeitung
Das Samsung Galaxy Tab A 9.7 darf ohne Frage als hochwertig verarbeitet und grundsätzlich robust bezeichnet werden. Zwar setzen die Südkoreaner weder auf eine Glas- noch auf eine Metallverkleidung, doch die Kunststofffläche gibt im Großen und Ganzen keinen wirklichen Anlass zur Kritik: Bis auf die Empfänglichkeit für Fettflecke und Fingerabdrücke offenbart sich das 24,3 Zentimeter hohe und 16,7 Zentimeter breite Außenleben als seriös und widerstandsfähig.
2. Leistung
Im Herzen des Samsung Galaxy Tab A 9.7 schlägt ein Qualcomm Snapdragon 410. Hierbei handelt es sich um einen Prozessor, einem SoC (System on a Chip), dessen Kerne mit einer Taktfrequenz von 1,2 GHz arbeiten. Unterstützung erhalten die Kerne durch einen 1,5 GB großen Arbeitsspeicher. Dies verleiht dem Samsung Galaxy Tab A 9.7 ein durchaus zügiges und flottes Arbeitstempo, wenn auch Multitasking, also das Ausführen mehrerer Programme zur selben Zeit, hier und da etwas ruckelig ausfällt.
Einen zusätzlichen Stromsparmodus bietet die CPU übrigens nicht. Dies gilt auch für die – zumindest bei vielen Note- und Netbooks mittlerweile standardmäßig eingesetzte – Boost-Funktion, die es dem Prozessor für kurze Zeit ermöglicht, noch einen kleinen, aber entscheidenden, Funken zusätzlicher Leistung ans Tageslicht zu bringen.
3. Software
Serienmäßig kommt das Samsung Galaxy Tab A 9.7 mit dem Betriebssystem Android 5.0 alias Lollipop daher. Samsung belässt es jedoch nicht bei dieser Grundausstattung und verpasst seinem Tablet – wie es das Unternehmen mit allen Modellen aus der Galaxy-Schiene tut – die hauseigene Benutzeroberfläche TouchWiz. Diese bringt durchaus Vorteile mit sich, denn eine etwas aufgelockerte und schlankere Menügestaltung sowie die Möglichkeit, viele Individualisierungsarbeiten vorzunehmen, werten das Software-Paket durchaus auf.
Leider wird durch die Beigabe auch der Speicher mit zusätzlichen Daten belegt, da samt TouchWiz auch einige Samsung-Software an Board gelangt. Davon lässt sich nur ein kleiner Teil löschen, zumindest jedoch – bei Bedarf – deaktivieren. So kann immerhin die CPU-Leistung gesteigert und der Akku geschont werden!
4. Bedienung
Die Bedienung des Samsung Galaxy Tab A 9.7 ist grundsätzlich als flüssig und komfortabel zu bezeichnen. Das Display gibt schließlich den entscheidenden Ton an, wie handlich ein Tablet beziehungsweise Smartphone ausfallen kann.
Und die Südkoreaner haben angesichts des beinahe 10 Zoll messenden Displays durchaus gute Arbeit geleistet: Ein sehr geringer Bildschirmrand zwischen Display und Gehäusewölbung, deren gekonnte Abrundung und die geringe Bautiefe von nicht einmal Millimetern verleihen dem Samsung Galaxy Tab A 9.7 eine ungelogen vorzügliche Bedienung.
5. Display
Ganz untypisch für Samsung birgt das Display des Galaxy Tab A 9.7 eine der wenigen Schwachstellen: Das LCD-Panel ist leider nicht in einer kräftigen Super-AMOLED-Version gehalten und bringt mit einer Auflösung von 1.024 x 768 Pixel eine eher unterdurchschnittliche Schärfe mit sich. Dies gilt auch für den Kontrast- und Farbwert.
Selbst die Helligkeit spricht nicht gerade für das Display, denn mit gerade einmal 390 cd/m² fällt das Samsung Galaxy Tab A 9.7 spürbar unter dem neuen Standard der Galaxy-Modelle der siebten Generation (rund 700 cd/m²).
Immerhin: Die Interpretationsarbeit der Touchscreensensoren ist zu loben, denn auf Eingaben reagiert die 9,7 Zoll messende Bildschirmoberfläche unverzüglich und kann die jeweiligen Unterschiede – zum Beispiel Doppeltipp oder Einfachtipp – gut deuten.
6. Kamera
Angesichts des eher mauen Bildschirmvergnügens überrascht Samsung mit der Kamera: Die Hauptlösung bringt zwar „nur“ 5 Megapixel hervor, doch wie allseits bekannt sein dürfte, gilt die Pixel- beziehungsweise Megapixelzahl noch längst nicht als das entscheidende Kriterium: Auslösedauer, Tiefenzeichnung, Bildstabilisation und –abfolge machen ein Kamerapaket erst komplett – und dies fällt beim Samsung Galaxy Tab A 9.7 wirklich gut aus.
Selbstverständlich ist noch eine Frontkamera vorhanden. Nützlich ist diese, wie es im Großen und Ganzen bei allen Vorderlösungen der Fall ist, allerdings lediglich für Selfies und Videochats.
7. Konnektivität und Datenverbindung
Das Samsung Galaxy Tab A 9.7 gibt es in zwei unterschiedlichen Grundversionen zu haben: Die WiFi-Variante erlaubt den Ausflug ins World Wide Web einzig und allein über WLAN-Verbindungen, was für Personen, die ihr Tablet lediglich innerhalb der eigenen vier Wände oder an zentralen Orten samt Freifunk-Unterstützung nutzen, durchaus reichen dürfte.
Die Alternative stellt eine LTE-Version dar: Hier darf – nachdem eine passende, und über einen Vertrag konfigurierte beziehungsweise zugelassene – SIM-Karte, quasi wie man es vom Smartphone kennt, überall zum Internet gegriffen werden, wo es eine Mobilfunkverbindung gibt. Die maximale Übertragungsrate liegt übrigens bei 300 MB/s, doch an diesen theoretischen Wert kommt der Nutzer mit Durchschnittsraten von rund 20 MB/s bei Weitem nicht heran. Deutlich schneller als im 3G-Netz fällt die neue Datenübertragung dennoch aus!
Und: NFC, Bluetooth 4.1 und die Miracast-Funktion, über welche sich besonders einfach Bildinhalte streamen lassen, sind ebenfalls – sowohl in der WiFi- als auch in der LTE-Version – integriert.
8. Speicher und Akku
Um mit genügend Apps, Fotos und Spielen aufzuwarten, bietet das Samsung Galaxy Tab A 9.7 einen Slot für externe Speicherkarten. Diesen hat das Modell auch bitter nötig, denn der interne Speicher fällt mit 16 GB recht knapp aus, da für Betriebssystem und Benutzeroberfläche bereits gut 5 GB mit Systemdateien belegt sind. Ist erst einmal eine ausreichend große und zudem flotte Speicherkarte eingeschoben, dürften allerdings keine Platzprobleme entstehen.
Der Akku des Samsung Galaxy Tab A 9.7 weist übrigens eine Kapazität von 6.000 mAh auf – eine absolute Spitzenleistung! Selbst unter Volllast bringt es der Tablet auf Betriebszeiten von rund 12 Stunden. Und werden Displayhelligkeit heruntergefahren und Datenverbindungen gekappt, ist sogar eine Nutzung von knapp 2 Tagen möglich!
9. Fazit zum Samsung Galaxy Tab A 9.7
Ein solides Außenleben, ein hoher Handlingsfaktor und eine überragende Akkuleistung – wer diese Eigenschaften schätzt, wird in dem Samsung Galaxy Tab A 9.7 eine durchaus attraktive Alternative gegenüber den hiesigen iPads aus Apfelhausen entdecken.
Sind es jedoch Aspekte wie Bildschirm und Arbeitstempo, auf die viel Wert gelegt wird, raten wir zum Griff zu einem der etlichen Konkurrenzmodelle, denn es muss bei Weitem nicht das ähnlich ausgestattete, dafür jedoch doppelt so teure, iPad Air 2 sein: Auch die vielen Xperia-Modelle von Sony machen eine Spitzenfigur und können zudem mit einer (halbstündigen) wasser- sowie staubdichten Gehäuseverkleidung samt Schutzglas dienen!